LHC Status: Run III

Online Status
Erläuterung
- @lhcstatus

Parameter 2011 (I)
• Energie: 3.5 TeV
• Kollision: Proton→※←Proton
• Anzahl Teilchen pro Paket: ∼ 135 Milliarden
• Paketanzahl pro Stahlrohr: 1380 Pakete
• Paketabstand im LHC Strahlrohr: 50 Nanosekunden
• Anzahl Pakete pro Injektion: max. 144 Pakete
• Anzahl Injektionen pro Strahl: 12
• Fokussierung/Squezze (Beta*): 1.0 Meter
• höchste Luminosität: 3.65 x 1033 cm-2s-1

Parameter 2011 (II)
• Energie: 3.5 Z TeV
• Kollision: Blei→※←Blei
• Anzahl Teilchen pro Paket: ∼ 10 Milliarden
• Paketanzahl pro Stahlrohr: 358 Pakete
• Paketabstand im LHC Strahlrohr: 200 Nanosekunden
• Anzahl Pakete pro Injektion: max. 24 Pakete
• Anzahl Injektionen pro Strahl: 15
• Fokussierung/Squezze (Beta*): 1.0 Meter
• höchste Luminosität: 5.12 x 1026 cm-2s-1


Datenmenge Proton-Proton (ATLAS, ALICE, CMS, LHCb) Quelle: CERN




Aktuelle Meldungen - 2011
oder

(Tipp: Das automatische LHC-Sprechsystem wird in Echtzeit auf dieser Seite ausgegeben. Voraussetzung: Mozilla Firefox)


29.12.2011 - Altbekannter neuer Teilchenzustand entdeckt
Physik: Nach Untersuchungen von 4.4 Femtobarn Daten des ATLAS Detektors konnte erstmals ein vom Standardmodell bisher nur theoretisch vorhergesagter Teilchenzustand nachgewiesen werden. Das Bottonium-Teilchen das die Bezeichnung Χb(3P) trägt besteht aus einem Bottom- und Antibottom-Quark und besitzt ein Masse von 10.52 Gigaelektronenvolt . Diese Teilchenkonfiguration wird allgemein als Quarkonium bezeichnet, welche wiederum in 3 Gruppen unterteilbar sind (cc (Charm-Quark und Charm-Antiquark) = Charmonium, bb (Bottom-Quark und Bottom-Antiquark) = Bottonium, tt Top-Quark und Top-Antiquark) = Toponium. Die Zustände 1P, 2P und 3P sind vergleichbar mit den Anregungszuständen eines Wasserstoffatoms und sind über die Emission von Photonen definiert. Χb(3P) wurde zwar schon seit Jahrenzehnten vorhergesagt, konnte jedoch erst jetzt nachgewiesen werden.

ATLAS Publikation


linker Peak: Χb(1P), mittlerer Peak: Χb(2P), rechter Peak: Χb(3P) ATLAS Collaboration


13.12.2011 - X-mas & Higgs-mass
LHC: Letzten Mittwoch wurden die letzten Bleiionenpakete in diesem Jahr im Beam Dump entsorgt und der LHC in seinen wohlverdienten Winterschlaf versetzt. Der Beschleuniger wird nun für seinen letzten Auftritt (in seiner momentanen Konfiguration) im nächsten Jahr vorbereitet. Läuft alles nach Plan sollte der LHC im Februar 2012 wieder zum Leben erwachen und Anfangs März könnten wieder die ersten Protonenstrahlen auf Kurs gebracht werden. Ende 2012 beginnt dann die längere Umbauphase der Magnete für das Upgrade auf die ursprünglich geplante Energie von 7 TeV (Schwerpunktsenergie 14 TeV).

Physik: Heute wurde in einem Seminar des CERN mit Spannung die neuesten Erkenntnisse von CMS und ATLAS zur Suche des Higgsteilchens erwartet. Durch eine Kombination der CMS und ALTAS Daten konnte der mögliche Aufenthaltsbereich des Higgsteilchens weiter eingeschränkt werden. Nach den Vorhersagen des Standardmodells sollte die Masse des Higgsteilchens zwischen 115 und 130 GeV liegen. Interessanterweise haben nun CMS und ATLAS bei 124 bis 126 GeV eine Zunahme von Zerfallskanälen beobachtet welche für das Higgsboson infrage kämen. Leider liegt die statistische Signifikanz dieser Resultate erst bei 2-3 Sigma. Weitere Analysen der bisherigen Daten und vor allem die Produktion von weiteren Kollsionsdaten sind erforderlich um die Existenz des Higgsbosons nachweisen oder ausschliessen zu können. Arbeitet der Beschleuniger so gut wie in diesem Jahr, kann die Frage nach dem Higgsteilchen, wie es vom Standardmodell vorhergesagt wird, bis Ende 2012 beantwortet werden.


Video: Higgs Seminar 2011 Quelle: CERN


Video: Higgs Seminar 2011 Quelle: CERN


Ausschluss der Higgsexistenz unterhalb der roten Linie. ATLAS/CMS Collaboration


CMS Zerfallsüberschuss bei 124 GeV. CMS Collaboration


ATLAS Zerfallsüberschuss bei 126 GeV. ATLAS Collaboration


Möglicher Zerfall eines Higgs in 2 hochenergetische Photonen im CMS Detektor. CMS Collaboration


Möglicher Zerfall eines Higgs in zwei Z-Bosonen -> 4 Myonen (124.6 GeV) ATLAS Collaboration


Möglicher Zerfall eines Higgs in zwei Z-Bosonen -> 2 Elektronen + 2 Myonen (124.3 GeV) ATLAS Collaboration


16.11.2011 - Hinweise auf CP-Verletzung
LHC: Letztes Wochenende fiel der Startschuss für die diesjährigen Schwerionenkollisionen. Inzwischen konnten 358 Pakete aus Bleiionen beschleunigt und auf Kollisionskurs gebracht werden. Damit wurde der letztjährige Rekord der Luminosität bereits um das fünffache übertroffen. Auch die ersten Tests mit einer Bleiionen-Protonen Konfiguration verliefen erfolgreich.

Physik: Weshalb beim Urknall nicht gleich viel Antimaterie wie Materie entstand, ist Gegenstand aktueller Forschung. CP-Verletzungen (C=Ladung, P=Parität) könnten die Erklärung für eine solche Asymmetrie liefern. Neben dem LHCb Experiment widmen sich auch viele weitere Experimente (BaBar, Belle, CDF) diesem Gebiet der Teilchenphysik.
Mit dem LHCb-Detektor wurden bei Proton-Proton Kollisionen, Zerfälle von D-Mesonen und ihrer Antiteilchen D in Kaonen (K+,K-) und Pionen (π+π-) vermessen und darin eine Asymmetrie beobachtet. Durch die Bestimmung der Zerfallsraten und dem Materie-Antimaterie Verhältnis wurde der sog. ΔACP-Parameter bestimmt. Laut Standardmodell sollte ΔACP näherungsweise bei Null liegen, gemessen wurden aber - 0.82 %. Mit einer Standardabweichung von 3.5 Sigma ist dieses Resultat jedoch noch weit davon entfernt um von einer Entdeckung zu sprechen. Die bis dato untersuchte Datenmenge liegt bei 0.58 Femtobarn (von insgesamt 1.21 fb). Nach Untersuchung der restlichen Daten könnte das Resultat bestätigt oder ausgeschlossen werden.




Schwarzer Punkt = ΔACP Vorhersage nach dem Standardmodell Quelle: LHCb-Collaboration


Erste Blei-Blei Kollisionen 2011 im ALICE Detektor Quelle: ALICE-Collaboration


30.10.2011 - Protonenphysik abgeschlossen
LHC: Heute um 17 Uhr endete der letzte Protonenstrahl in diesem Jahr im Beam Dump. Für 2011 waren 230 Tage für Protonenphysik reserviert. Davon konnten jedoch nur 55 Tage genutzt werden, da eine Flut an technischen Problemen (Energieversorgung, Beschleunigerresonatoren, Kühlsystem, Vakuum, Elektronik, UFO's, etc.) immer wieder zu Verzögerungen geführt hatten. Andererseits konnte die Qualität des Teilchenstrahls immer weiter optimiert (Erhöhung der Teilchenzahl pro Paket, Verkürzung des Paketabstandes, bessere Fokussierung) und damit das geplante Ziel von 10 fb (Femtobarn) weit überschritten werden. ATLAS sammelte bisher 5.6 fb, CMS 5.7 fb, LHCb 1.2 fb und ALICE 5.0 pb (Picobarn).

In den folgenden 2 Wochen wird der LHC und seine Vorbeschleuniger wieder für den Betrieb mit Bleiionen vorbereitet. Ein Teil dieser Vorbereitungszeit ist für eine Machbarkeitsstudie von Proton-Bleiionen Kollisionen vorgesehen. Geht alles gut könnten im November 2012 Bleikerne mit Wasserstoffkerne kollidieren. Eine solche Konfiguration könnte eine andere Sichtweise auf auf die Entstehung von Quark-Gluon-Plasmen ermöglichen.


Effizienz 2011 Quelle: CERN


29.09.2011 - Ausblick 2012
LHC: Bald neigt sich das Jahr dem Ende zu. Der LHC Betrieb wird dann eingestellt um ihn im Wintershutdown fit für 2012 zu machen. Ein vorläufiger Plan zeigt die optionalen Betriebsparameter für den LHC. Wahrscheinlich wird die Energie von 3.5 TeV im nächsten Jahr weiter eingehalten. Vorstellbar wäre aber auch eine Erhöhung der Energie auf 4.0 TeV oder 4.5 TeV. Ob dies eine Option ist, werden umfassende Leistungstests der Verbindungsstellen zwischen den supraleitenden Magneten zeigen. Eine weitere Option ist die Verkürzung des Teilchenpaketabstandes von 50 ns auf 25 ns. Damit wäre eine max. Anzahl von 2760 Paketen möglich. Zudem könnte die Fokussierung von 1 m auf 0.8 m gebracht werden.

Physik: Das TOTEM Experiment konnte nachweisen, dass sich Protonen bei hohen Energie so verhalten als wären sie grösser. Genauer gesagt erhöht sich mit steigender Energie der Wirkungsquerschnitt eines Protons. Die Daten dieses Phänomens decken sich hervorragend mit den Beobachtungen der kosmischen Strahlung und der Extrapolationen aus Experimenten niedrigeren Energien (Tevatron, ISR).


Optionen für 2012 Quelle: CERN


Extrapolation aus anderen Experimenten deckt sich mit den TOTEM Daten. Quelle: CERN


07.09.2011 - Endspurt 2011
LHC: Der LHC legt für den diesjährigen Endspurt nochmals einen Turbo ein. Heute erfolgte der erste Run mit einem Beta* von 1.0 m (bisherige Konfiguration 1.5 Meter) bei 264 Protonenpaketen pro Strahl. Die Paketanzahl wird nun kontinuierlich bis auf 1380 Pakete/Strahl gesteigert. Durch die bessere Fokussierung wird ein neuer Rekordwert der Luminosität erwartet. Für die nächsten 8 Wochen wird der LHC mit Protonen betrieben, bis im November wieder die Vorbereitungen für den Betrieb mit Bleikernen beginnen.


Je kleiner Beta* desto besser die Fokussierung am IP (Beta*=Entfernung IP bis zur doppelten Breite des Strahls am IP).


24.07.2011 - Higgs in Sicht?
Physik: Zurzeit werden auf der EPS-Konferenz (Europhysics Conference on High Energy Physics) die bisherigen Ergebnisse des LHC präsentiert.

Sowohl ATLAS wie auch CMS sehen im Bereich von 130 - 150 GeV eine ungewöhnliche Zunahme von Zerfallsprodukten, die auf die Produktion des Higgsbosons schliessen könnten. Bis Ende Herbst 2011 werden genug Daten vorliegen um das Higgsteilchen in diesem Bereich nachweisen oder ausschliessen zu können. Aus den bisherigen Daten vom LEP, Tevatron, CMS und ATLAS geht hervor, das die Masse des Higgsteilchens, zwischen 114 bis 137 GeV und 205 bis 295 GeV liegen muss.

Tevatron-Anomalie: Die vom CDF Detektor des Teilchenbeschleunigers Tevatron beobachteten Hinweise auf eine Dijet Anomalie konnte durch die Daten des ATLAS-Detektors nicht bestätigt werden.


Ausschlussgrenzen der Higgsmasse Quelle: CERN


Tevatron-Anomalie - Links: ATLAS / Rechts: CDF Quelle: CERN


09.07.2011 - Higgsbereich
Physik: Der Energiebereich für die Entdeckung oder den Ausschluss des Higgsbosons wurde weiter eingegrenzt. Sollte das Higgsteilchen existieren, so müsste es innerhalb der nächsten 18 Monate durch den LHC entdeckt werden. Die untere Grenze der Higgsmasse wurde durch den Vorgänger des LHC, dem LEP auf mindestens 114 Gigaelektronenvolt begrenzt, während dessen theoretische Obergrenze bei 600 GeV liegt.

Da die Aussagekraft der Kollisionsereignisse auf Statistik beruht, wird die Sicherheit dazu in der sog. Sigma-Signifikanz (σ) angegeben, welche von der gesammelten Datenmenge abhängt. Ein Ergebnis von 3 Sigma gilt zu 0.27% als zufälliger Effekt. Wirklich interessant werden Ereignisse ab einem Level von Sigma 4. Ab einem Sigma 5 Level gilt dies als eine neue Entdeckung. Sollte der LHC bei einer gesammelten Datenmenge von 10 Femtobarn immer noch keine Hinweise auf das Higgsteilchen gefunden haben sollte, so kann damit die Existenz des Higgsbosons ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit dass es sich bei einem Effekt nur um eine statische Fluktuation handelt liegt bei:

• Sigma 1 Level (1 σ) 31.7 %
• Sigma 2 Level (2 σ) 4.6 %
• Sigma 3 Level (3 σ) 0.3 %
• Sigma 4 Level (4 σ) 0.06 %
• Sigma 5 Level (5 σ) 0.00006 %


Higgsbereich: Datenmenge in Femtobarn (fb) / Sigma 3 und 5 Level Quelle: CERN


19.06.2011 - Erstes inverses Femtobarn
LHC: Am 17. Juni 2011 um 10:50 Uhr erreichte die von den LHC-Detektoren aufgezeichneten Datenmenge eine integrierte Luminosität von einem inversen Femtobarn (1 fb-1), was 70 Billiarden Proton-Proton Kollisionen entspricht. Innerhalb eines Monats wurde damit die bis dahin aufgezeichnete Datenmenge verfünffacht. Der LHC könnte bereits nächstes Jahr die gleiche Menge an Daten gesammelt haben, wofür das Tevatron ein ganzes Jahrzehnt benötigte.

Physik: Inzwischen konnte die vom CDF Detektor (Collider Detector at Fermilab) des Teilchenbeschleunigers Tevatron beobachteten Hinweise auf eine Dijet Anomalie, durch das Schwester-Experiment DØ (DZero) nicht bestätigt werden. Erste Analysen der LHC-Daten zu dieser Anomalie werden bis Ende Juli erwartet.


Integrierte Luminosität des LHC Quelle: CERN


Integrierte Luminosität des Tevatron über 10 Jahre. Quelle: Fermilab


22.04.2011 - Neuer Weltrekord!
LHC: Gestern um 23:57 Uhr übertraf der LHC die höchste jemals gemessene Luminosität (4.7 x 1032 cm-2s-1) die durch einen Hadronenbeschleuniger erreicht wurde. Den bisherigen Rekord hielt das Tevatron in den USA mit einer Luminosität von 4.04 x 1032 cm-2s-1.

Physik: Das LHCf Experiment (Large Hadron Collider forward) misst die Teilchenschauer der Kollisionen im ATLAS Detektor. Die Analyse dieser ATLAS-Teilchenschauer erlaubt Rückschlüsse auf hochenergetische Teilchenschauerprozesse, wie sie durch die kosmische Strahlung in unserer Atmosphäre ausgelöst werden. Beobachtungsstationen wie das Pierre-Auger-Observatorium können hochenergetische Teilchen der kosmischen Strahlung detektieren. Allerdings gelingt diese Detektion nur indirekt über die Vermessung der Teilchenschauer die durch das primäre Teilchen ausgelöst wurde. Um Rückschlüsse auf das Ursprungsteilchen ziehen zu können sind daher komplexe Simulationen notwendig.
Die vom LHCf Experiment gesammelten Daten wurden nun mit Simulationen solcher Zerfallsprozesse verglichen. Dabei zeigte sich eine grosse Diskrepanz zwischen den theoretischen Vorhersagen und den gemessenen Daten. Diese Erkenntnisse können nun zu besseren Simulationen beitragen.


Illustration eines Teilchenschauers der kosmischen Strahlung Quelle: CERN


Grosse Abweichungen zwischen LHCf-Daten und Simulationen. Quelle: CERN


09.04.2011 - Scrubbing
Trotz des im Strahlrohr vorherrschenden Ultrahochvakuum, treffen die Protonenpakete immer wieder mal auf ein Restgasmolekül. Geschieht dies werden Elektronen emittiert die mit hoher Energie mit der Strahlrohrwand kollidieren. Dabei werden wiederum neue (sekundäre) Elektronen herausgeschlagen. Dieser Effekt kann eine Elektronenlawine auslösen - es kommt zur Bildung von Elektronenwolken welche den Protonenstrahl von seiner Bahn ablenken können.

Um diesen Vorgang möglichst zu verhindern, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine besteht darin, Magnetspulen am Strahlrohr anzubringen. Das dadurch erzeugte Magnetfeld lenkt die vom Strahlrohr emittierten Elektronen so ab, dass ein Lawineneffekt verhindert wird.

Die zweite Möglichkeit liegt in der Konditionierung der Strahlrohroberfläche, welche durch den SEY-Parameter (secondary electron yield) angegeben wird. Je kleiner dieser Wert, umso weniger sekundäre Elektronen werden beim Auftreffen eines Elektrons auf der Oberfläche herausgeschlagen. Wird die Oberfläche mit sehr vielen Elektronen beschossen, kann somit eine Konditionierung der Oberfläche erreicht werden. Eine solche Konditionierung wird als Scrubbing bezeichnet. Dieses besteht darin sehr viele Protonenpakete mit geringen Abständen zu inijzieren. Dadurch werden Elektronenwolken unter kontrollierten Bedingungen gebildet, welche den SEY reduzieren. Zurzeit läuft ein Scrubbing mit 588 Protonenpaketen pro Strahlrohr.


Am Strahlrohr angebrachte Spule zur Reduzierung von Elektronenwolken. Quelle: CERN


SEY-Werte vor und nach einem Scrubbing Quelle: CERN


07.04.2011 - Neues Phänomen am Tevatron
Die CDF Collaboration des Fermilab in den USA hat neue Resultate publiziert, die auf ein neues unbekanntes Phänomen hinweisen. Im CDF Detektor (Collider Detector at Fermilab) des Teilchenbeschleunigers Tevatron wurde in einem unerwarteten Energiebereich (140 GeV/c2), der Zerfall eines W-Bosons in Begleitung zweier Teilchenjets beobachtet. Ob es sich dabei tatsächlich um ein neues physikalisches Phänomen oder nur um ein statistisches Artefakt handelt ist noch offen. Zurzeit werden weitere Kollision am Tevatron geprüft. Auch die bisher gesammelten Daten der LHC-Detektoren werden im Bereich von 140 GeV/c2 einer genauen Prüfung unterzogen, um die Resultate des Fermilab zu bestätigen oder auszuschliessen.


- Rote Linie: Erwartete Ereignisse auf Basis des Standardmodells.
- Rote gestrichelte Linie: Statistische Unsicherheit.
- Blaue Linie: Unerwarteter Peak mit einem Maximum bei 144 GeV/c2
Quelle: Fermilab


27.03.2011 - Beschleuniger Startphase
Die Validierung der Beschleunigersysteme (Kollimator, Beam Dump, Quench Protection System, etc.) steht kurz vor dem Abschluss. Seit am 13. März wieder die ersten Protonenpakete erfolgreich durch den LHC geleitet wurden, konnte die Paketzahl kontinuierlich gesteigert werden. Bis am 22. März wurden 200 Pakete pro Strahlrohr injiziert. Obwohl die max. Paketzahl im letzten Jahr 368 Pakete pro Strahlrohr betrug, konnte die Luminosität mit nur 200 Paketen, durch die Veringerung des Beta* auf 1.5 Meter, auf eine neue Rekordmarke von 2.5 x 1032 cm-2s-1 gebracht werden.

Am 24. März begann die Datennahme von Proton-Proton Kollisionen. Allerdings nur bei einer Energie von 1.38 TeV, welche der Nukleonenergie der eines Bleikerns entspricht. Diese Daten sind notwendig um die Kollisionen der Bleiionen mit Proton-Proton Kollisionen bei gleichen Bedingungen zu vergleichen. Nächstes Wochenende wird die Energie dann wieder auf 3.5 TeV gebracht. Danach erfolgt ein kurzer technischer Stopp der etwa 1 Woche in Anspruch nehmen wird.


Je kleiner Beta* desto besser die Fokussierung am IP (Beta*=Entfernung IP bis zur doppelten Breite des Strahls am IP).


Erste Kollision 2011 im ATLAS Detektor Quelle: ATLAS-Experiment


05.03.2011 - Higgsteilchen 4. Generation ausgeschlossen
Schon am Teilchenbeschleuniger Tevatron zeichnete sich seit längerem ab, dass keine vierte Generation von Quarks und Leptonen existiert. Die Kollisionsdaten des CMS-Detektors haben dieses Bild nun bestätigt. Die Existenz einer vierten Generation von Quarks und Leptonen hätte in einem bestimmten Energiebereich (144 - 207 GeV/c2) die Produktion von Higgsteilchen zur Folge gehabt. Dies konnte nun mit einer 95%iger Wahrscheinlichkeit jedoch ausgeschlossen werden. Nicht ausgeschlossen und weitaus wahrscheinlicher ist die Produktion von Higgsteilchen der 3. Generation.

CMS Publikation: http://arxiv.org/abs/1102.5429


Unterhalb der blauen Linie liegt der beobachtete Wirkungsquerschnitt.
Im Bereich von 144 - 207 GeV/c2 liegt die Modellvorhersage eines Higgsteilchens
der 4. Generation ausserhalb des Wirkungsquerschnitts (rote Gitterlinie). Noch im Bereich
des Möglichen liegt die Produktion eines Higgsteilchens der 3. Generation (untere rote Linie).
Quelle: CMS-Collaboration


Protonen-Kollision und der Zerfall in W-Teilchen welche einen möglichen Zerfallskanal
eines Higgsteilchens darstellen.
Quelle: CMS-Collaboration


20.02.2011 - Restart 2011
Jeder Teilchenbeschleuniger benötigt regelmässige Wartungsarbeiten. Seit am 6. Dezember 2010 der letzte Strahl im Beam Dump entsorgt wurde, führten hunderte von Technikern und Ingenieure Wartungsrbeiten am LHC und den Vorbeschleunigern durch. Auch neue Systeme mussten installiert werden. So wurden kleinere Magnete an den Strahlrohren angebracht um das auftreten von störenden Elektronenwolken, die sich mit steigender Energie des Teilchenstrahls bilden, zu reduzieren. Für das Proton Synchrotron (PS), welches als Vorbeschleuniger für den LHC dient, wurde eine neue Energieversorgung installiert.

Nach Abschluss dieser Arbeiten wurden die Systeme getestet und mit der Rekalibrierung des Beschleunigers begonnen. Gestern um 22:20 Uhr zirkulierte dann erstmals in diesem Jahr wieder ein Protonenstrahl im LHC und rund 3 Stunden später folgte der zweite Strahl.


Austausch eines SPS-Magneten Quelle: CERN
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12.02.2011 - Cooldown abgeschlossen
In einem intensiven Workshop wurde letzten Monat die Vorgehensweise für dieses und die folgenden Jahre besprochen. So ist für dieses Jahr geplant, die zeitlichen Abstände der Pakete von 150 ns auf 75 ns zu verringern, wodurch bis zu 900 Protonenpakete pro Strahl zirkulieren könnten. Desweiteren wird die Fokussierung auf die Interaktionspunkte (IP's) verbessert. Definitiv vom Tisch ist der Plan den Beschleuniger dieses Jahr mit 4 TeV (Schwerpunktenergie: 8 TeV) zu fahren. Eine Risikoanalyse ergab, dass bei 4 TeV mit wesentlich mehr Ausfällen zu rechnen ist als mit 3.5 TeV.

Gegen Ende 2011 erfolgt wieder die Injektion von Bleiionen und danach ein kurzer technischer Stopp bevor es 2012 wieder mit Protonenkollisionen weitergeht. Ein neues Szenario sieht im Jahr 2012 vor Protonen mit Bleiionen kollidieren zu lassen. Ende 2012 steht die grosse Umrüstung auf die Schwerpunktenergie von 14 TeV an. Innerhalb von 15 Monaten werden dann ca. 27000 Verbindungen zwischen den Magneten ausgetauscht und jede einzelne auf ihre Belastbarkeit geprüft.

Nun steht der Restart des LHC bevor. Letzte Woche haben die Magnete ihre Arbeitstemperatur von - 271.3 °C erreicht. Nach Abschluss diverser Powertests, wird der LHC-Tunnel nächste Woche wieder versiegelt und mit den Vorbereitungen für die erste Injektion in den LHC begonnen.


Ein ausführlicher Einblick in die LHC Operationen. Quelle: CERN


Jahresplan 2011 Quelle: CERN

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