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Überschreitet ein Supraleiter die kritische Temperatur
wird er normalleitend. Dieser Vorgang wird als Quench bezeichnet. In
den supraleitenden LHC-Komponenten, ist dieser Effekt natürlich sehr
unerwünscht, da ein Quench dort zu einer lokalen
Temperatursteigerung führen kann, die den Magneten beschädigen
würde. Im schlimmsten Fall könnte die gesamte Energie die in einer
Spule gespeichert ist in Wärme umgesetzt werden. Besonders
problematisch ist, dass bereits Schwankungen im Millijoule-Bereich
einen Quench auslösen können. Mögliche Ursachen sind z.B. in den
supraleitenden Kabeln induzierte Kreisströme, fehlerhafte
Veränderungen der Magnetfeldstärke, geringste Bewegungen der
supraleitenden Strukturen (z.b. durch thermische Spannungen
hervorgerufen), unabsichtlich deponierte Strahlenergie, Fehler im
Kühlsystem, etc..
Diesen Gefahren werden beim LHC mit diversen Sicherheitssystemen
entgegengewirkt. Diese bestehen zunächst darin, einen Quench zu
detektieren. Geschieht dies, wird innerhalb der ersten 200 ms nach
dem Auftreten des Quench, der Strom des betroffenen Magneten über
eine Bypassdiode umgeleitet. Ausserdem wird der Magnet mit Hilfe von
Quench Heatern (einer 0,1 µm dicken Kupfer-Stahl-Schicht auf der
Spule) geheizt, so dass sich die thermische Energie im Magneten
verteilt, anstatt sich lokal zu konzentrieren. Dadurch die Wärmekapazität
der Spule ausgeschöpft, was dazu führt dass die Temperatur in der Spule langsamer ansteigt. |
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