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LHC: Am 5. Dezember letzten Jahres wurde der letzte Teilchenstrahl in den Beam Dump geleitet, gefolgt vom Wintershutdown, der alljährlichen Pause welche genutzt wird um den LHC, die Vorbeschleuniger
und die Detektoren aufzurüsten oder zu reparieren. Ein besonderes Highlight war dabei die Einweihung des neuen Vorbeschleunigers LINAC 4. Dieser Linearbeschleuniger soll den inzwischen fast 40 Jahre
alten LINAC 2
(max. Beschleunigung: 50 MeV) ersetzen. LINAC 4 wird negativ geladene Wasserstoffionen (1 Proton + 2 Elektronen) auf 160 MeV beschleunigen, welche im folgenden Beschleuniger, dem Proton Synchrotron Buster
(PSB), von den Elektronen befreit (gestrippt) werden. LINAC 4 ist 76 Meter lang, befindet sich rund 12 Meter unter der Erde und wird einen Strahl höherer Qualtität als bisher liefern. Um 2020 soll er in Betrieb gehen.
Seit dem 29. April 2017 zirkulieren wieder Protonen im LHC und heute herrschten zum ersten mal wieder stabile Strahlbedingungen, die Voraussetzung für die Experimente, um wieder Kollisionen aufzuzeichen. Dafür wurden
3 Protonenpakete pro Ring auf 6.5 TeV beschleunigt und in den Detektoren zur Kollision gebracht. Die Paketanzahl wird nun schrittweise gesteigert werden, um eine möglichst hohe Datenmenge der Kollisionen zu garantieren.
Physik: 2015 wurde ein kleiner Ausschlag in den Zerfallsraten zweier Photonen bei einem Energiebereich
von 750 GeV gefunden, welcher nicht vom Standardmodell vorhergesagt wurde. Nach weiteren Analysen stellte sich dies jedoch nur als statistische Schwankung heraus. Neue Analysen in den Daten von des LHCb-Detektors,
zeigen nun wieder Hinweise auf eine neue Physik ausserhalb des Standardmodells. Beim Zerfall von B-Mesonen sollten nach dem Prinzip der Leptonenuniversalität gleich viele Elektronen wie Myonen entstehen. LHCb
fand jedoch eine Abweichung von diesem Gleichgewicht. Weitere Daten sind aber nötig um eine statistische Schwankung auszuschliessen. | |