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Bei den vier grossen Detektoren des LHC-Projektes werden zur
Teilchenspurrekonstruktion Driftröhren eingesetzt. Ein
Dirftrohr ist folgendermassen aufgebaut. In der Mitte eines
Driftrohres befindet sich ein Draht, der über die gesamte
Rohrlänge freitragend hängt und an den Enden mit einer
Kraft von einigen Newton gespannt wird. Dieses Rohr wird mit einem
sog. Zählgas gefüllt. Zwischen dem Draht und der Rohrwand
wird dann eine hohe Spannung angelegt. Wenn nun ein ionisierendes
Teilchen (z.B. ein Myon) das Detektorgas durchquert, erzeugt es dort
freie Elektronen, die dann zum positiv geladenen Draht driften.
Nahe des Drahtes gelangen die Elektronen in den Bereich der
Gasverstärkung. Die Elektronen werden durch die positive Ladung
des Drahtes beschleunigt und erhalten damit genug Energie um das
umliegende Zählgas zu ionisieren. Dabei enstehen neue freie
Elektronen die ebenfalls beschleunigt werden und damit zu einer
lawinenartigen Ladungsvervielfachung führen. Über die
Daten der Triggersysteme und der Ankunft des Signals am Draht, kann
dann die Driftzeit berechnet werden. Bei bekannter
Driftgeschwindigkeit folgt daraus der Abstand der Spur zum Draht.
Durchfliegt ein ionisierendes Teilchen mehrere solcher Rohre, kann
somit die Flugbahn des Teilchens rekonstruiert werden.
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